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Neue Box-Abteilung beim TSV Falkensee: Mädchen holen sich keine „blutigen Nasen“

0162/1051754 0162-1051754 01621051754
Box-Abteilung des „TSV Falkensee“
Christian Schmidt
Telefon:01 62/1 05 17 54
Website:www.tsv-falkensee.de/category/boxen
Foto von Christian Schmidt, Box-Abteilung des „TSV Falkensee“, FalkenseeFoto von Christian Schmidt, Box-Abteilung des „TSV Falkensee“, FalkenseeFoto von Christian Schmidt, Box-Abteilung des „TSV Falkensee“, FalkenseeFoto von Christian Schmidt, Box-Abteilung des „TSV Falkensee“, FalkenseeFoto von Christian Schmidt, Box-Abteilung des „TSV Falkensee“, FalkenseeFoto von Christian Schmidt, Box-Abteilung des „TSV Falkensee“, FalkenseeFoto von Christian Schmidt, Box-Abteilung des „TSV Falkensee“, FalkenseeFoto von Christian Schmidt, Box-Abteilung des „TSV Falkensee“, Falkensee

Gefühl und Taktik im Ring

Stand: Juni 2023

Stark im Ring, nett im täglichen Umgang: Das zeichnet die jungen Box-Talente aus Falkensee aus. Nach intensivem Training in der Stadthalle geht es nun in den Wettkampfbetrieb mit anderen „starken Mädchen“ aus Berlin und Brandenburg.

Schließlich können Lilly Hussev, 14, sowie Orkidie Ibrahim, Clara Ullrich und Mathilda Behrendt, die alle 15 Jahre jung sind, mit Alen Rahimic, 25, auf einen erfolgreichen Trainer bauen. Dabei würde man dem eher zierlich wirkendem drahtigem Sportler aus Groß Glienicke kaum zutrauen, dass er im Ring derart seinen „Mann“ steht. So kann er auf seinen Titel als „Deutscher Meister Elite“ im letzten Jahr verweisen. Er errang bei der Europameisterschaft den beachtlichen fünften Platz und war WM-Teilnehmer.

Allein unter Mädchen
Seit 2021 ist er hauptberuflicher Trainer und begleitet ehrenamtlich die Jungs und Mädchen im neuen Box-Bereich vom „TSV Falkensee“. „Der Verein mit etwa 4 100 Mitgliedern ist der größte im Landkreis und der zweitgrößte in Brandenburg“, resümiert Abteilungsleiter Christian Schmidt.
Der Falkenseer ist hauptberuflich Arbeitserzieher. Er betreut für den „Albatros“-Verein behinderte und süchtige Jugendliche in einer entsprechenden Einrichtung in Berlin-Hohenschönhausen. Er fand als früherer Karatesportler über soziale Projekte Zugang zum als hart verschrienen Boxsport.
Mittlerweile ist er als internationaler Ring- und Kampfrichter bundesweit im Einsatz. So ist er unter anderem für hochrangige Bundesliga-Wettkämpfe gefragt.

Boxen mit Gefühl
Was bringt nun ausgerechnet zarte Mädchen in Falkensee zum „harten“ Männersport? Wie fühlt man sich als Jugendliche, am nächsten Tag mit Kampfspuren wieder in der Schule zu erscheinen? „Die Verletzungsgefahr ist gering, weil wir olympisches Boxen betreiben“, verblüffen die vier jungen Falkenseerinnen. Christian Schmidt und Alen Rahimic geben näheren Einblick: „Beim olympischen Boxen geht es um Punkte. Es gibt immer nur drei Runden zu je drei Minuten. Im Gegensatz zum Profisport, wo es bis zu zwölf Runden geben kann, ist hier ein ‚K. o.‘ unerwünscht. Wenn es in die Richtung von größeren Verletzungen gehen könnte, wird der Kampf in der Regel abgebrochen“, erklären sie, weshalb „gebrochene Nasen“ eher unwahrscheinlich sind.

Stärke schützt
Die Falkenseer Box-Mädchen freuen sich, durch neu-gewonnene Stärke einen besseren „Stand“ in der Schule und im Umgang mit anderen Jugendlichen zu erzielen: „Die Klassenkameraden wissen, dass sie sich besser mit uns gut stellen sollten. Das schützt vor Pöbeleien und Mobbing. Insgesamt gewinnt man durch diesen Sport auf jeden Fall Selbstbewusstsein“, strahlt Orkidie Ibrahim.
Das sehen ihre „Kolleginnen“ ganz genauso.

Vom Kino in den Ring
Die Wege zum Boxsport in Falkensee sind übrigens sehr unterschiedlich.
So ließ sich Orkidie Ibrahim durchs Kino inspirieren: „Ich hatte den Film ‚Napola‘ gesehen, in dem ein 17-Jähriger aus dem Wedding für diesen Sport entdeckt worden war. Das hat mich nicht mehr losgelassen.“ Anders hingegen lief es bei Clara Ullrich: „Ich habe den halben ‚TSV‘ durchwandert und mich in vielen Abteilungen ausprobiert. Schließlich kam ich so zum Boxen.“
Jetzt gilt sie als eine der großen Hoffnungen, ist bereits Junior-Trainerin und tritt sehr kampfstark auf.
Dazu haben die Mädchen viel Gelegenheit, denn sie sind in der neuen „TSV“-Abteilung gleichberechtigt mit Jungs im Ring.
Damit könnte der Boxring eventuell bei dem einen oder anderen zum Freundschaftsring beitragen. Streit ist dabei eher unwahrscheinlich, denn jeder dürfte sich dann der „Stärke“ des anderen bewusst sein!

Erstellt: 2023