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Mit Bildern und Skulpturen gegen Ängste: Schaufensterbummel mit Langzeitwirkung

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Künstlerin
Solveig Janetzke
Telefon:0 33 22/27 89 62
Website:www.solveig-janetzke.de
Foto von Solveig Janetzke, Künstlerin, FalkenseeFoto von Solveig Janetzke, Künstlerin, FalkenseeFoto von Solveig Janetzke, Künstlerin, FalkenseeFoto von Solveig Janetzke, Künstlerin, FalkenseeFoto von Solveig Janetzke, Künstlerin, FalkenseeFoto von Solveig Janetzke, Künstlerin, Falkensee

Erotische Frauen im Bild

Stand: Juni 2021

Ein Schaufensterblick, der das Leben verändert! Auf einen Schlag wurde aus einer bodenständigen Physiotherapeutin eine Künstlerin, die heute mit einer beeindruckenden Bilderwelt und zerbrechlich wirkenden Statuen in den Bann zieht.

„Mein damaliger Mann hatte einen Ausreiseantrag gestellt. Ich durfte vorher zur Hochzeit zu einer Cousine nach Westberlin und kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Während man uns sagte, die Menschen im Westen würden im Elend und in Arbeitslosigkeit leben, ging es dort allen sichtbar gut. Die Geschäfte waren übervoll mit Waren, die man einfach so kaufen konnte, ohne Anstehen. Ich kam mit dem Gefühl zurück, dass wir im Osten angelogen werden“, schildert Solveig Janetzke, die Angestellte im Krankenhaus ihrer Heimatstadt Nauen war, die damaligen Beweggründe.

Keine Schikanen
„Wir erhielten tatsächlich die Genehmigung zur Ausreise, ohne dass wir vorher Schikanen ausgesetzt wurden. So landeten wir zwei Monate vor dem Mauerfall in Berlin-Steglitz. Als ich dort Jahre später durch die Straßen bummelte, wurde ich auf ein Schaufenster aufmerksam. Hier warb man für Kunstkurse“, beschreibt sie die Initialzündung für den ungewöhnlichen Start in ein neues Leben.

Schweiß und Tränen
Pünktlich zur Jahrhundertwende startete sie mit 38 Jahren ihre kreative Ader mit Malerei. „Ich bildete mich in vielen Kursen, oftmals an der Volkshochschule, weiter. Wir hatten strenge Lehrer, das war gut“, erzählt sie. Zehn Jahre später kam plastisches Arbeiten dazu. „Unser Lehrer im Kunstkurs sagte uns, dass man erst mit Verständnis für die dritte Dimension hinter ein Bild sehen kann“, so ihre Begründung. In Guido von Martens aus dem benachbarten Brieselang fand sie ihren Meister, der ihr „Schweiß und Tränen“ abverlangte.

Angst und Erotik
Ihre Bilderwelten entstehen als serienmäßige Betrachtung von Themen. Dazu gehörte der Tod ihres Vaters, der nach längerer Demenz starb.
„Ich war durch den Brexit sehr beunruhigt oder als Donald Trump Präsident der USA wurde. Dies habe ich dann in Bildern verarbeitet.“
Im Gegensatz dazu gibt es Serien mit üppigen Frauenkörpern, die sich teilweise lasziv hinräkeln. „Ich arbeite vielfach mit Modellen oder aus meiner Fantasie anstatt, wie heute sonst üblich, mit Fotos oder Bildern aus dem Internet“, erläutert sie.
Dass Solveig Janetzke hier kein Selbstporträt machte, ist offenkundig, denn sie ist sehr schlank. Da könnte schon eher der weibliche Part eines erotischen Paars durch den Blick in den Spiegel entstanden sein!

Blick ins Innere
„Mit meinen Bildern tauche ich in mein Inneres ein, ohne von außen beeinflusst zu sein. Das wirkt beruhigend und stabilisierend“, erklärt Solveig Janetzke. „Künstlerkollegen loben vielfach die Bilder, nur zuhause an die Wand hängen würden sie diese nicht. Sie erscheinen ihnen als zu dunkel, zu verstörend“, hat sie erfahren. Allerdings zeugen diverse Ausstellungen, so in Städten wie Bremen und Hamburg, aber ebenso in der Galerie Falkensee, von der hohen Anerkennung ihrer ohne Studium entstandenen Kunst.
„Die Plastiken sind da schon gefragter, weil sie offenbar gefälliger sind. Beides ist aber keine Absicht. Da ich weiterhin in meinem Beruf als Physiotherapeutin in einer Klinik für psychisch Kranke in Steglitz arbeite, bin ich frei, ohne Blick aufs Verkaufen arbeiten zu können. Glücklichsein bedeutet, aus sich selbst zu schöpfen“, nennt sie einen weiteren Aspekt.

Wildes Falkensee
Sie lebt mittlerweile seit gut 15 Jahren in Falkensee. „Ich habe an die Stadt viele gute Erinnerungen. Als Jugendliche fuhren wir gerne hierher, denn Nauen war ja ziemlich verschlafen und attraktionsleer. In Falkensee gab es Kino, Café, man konnte tanzen gehen. Es war hier wilder, freier und kreativer als in Nauen. Deshalb war es ein Glückstreffer, dass wir ein altes, für uns bezahlbares Haus fanden.“
Ihr zweiter Ehemann Hans-Gerd Janetzke war in der Stadt als Psychotherapeut tätig. Nun, frisch in Rente, teilt er die Leidenschaft fürs Kreative: „Er ist ein hervorragender Zeichner und hat mit mir schon zusammen Plastiken modelliert“, freut sich Ehefrau Solveig.

Erstellt: 2021